Hallo
Schön, dass Sie da sind. Meine Worte und ich freuen uns, von Ihnen gelesen zu werden. Ich bin Journalistin, Kommunikationsbeobachterin auf allen Ebenen und Literaturliebhaberin. Sie finden hier Workshopangebote und Texte, die inspirieren wollen. Aber auch kleine Sprachjuwelen, die mir begegnet sind, teile ich mit Ihnen. Lesen Sie einfach weiter…
Eine Leinwand voller Geschichten
Seit 15 Jahren gibt es das Erzähltal. Unterschiedlichste kulturelle Veranstaltungen in mehr als 15 Gemeinden des Wynen- und Seetals. Ich habe viele Male über solche Anlässe geschrieben, diesmal darf ich dabei sein - werft einen Blick in die Rubrik "Veranstaltungen". Ich würde mich freuen, Euch, liebe Leserinnen und Leser, dort zu treffen...
Eine Schreibübung zum Wochenanfang
Manchmal geht das Kreative im Alltagsgezappel unter. Aber den Wochenstart feiere ich heute mit einer Schreibübung. Zehn Minuten, ohne den Stift abzusetzen, über eine Kindheitserinnerung inn Farbe.
Ich weiss nicht mehr so genau, ob ich eigentlich gerne gemalt habe als Kind. Aber wenn ich die alten Fotos betrachte, sehe ich mich oft ernsthaft dreinschauend mit Pinseln hantieren. Dunkel erinnere ich mich an Fingerfarben - an tapsige Finger (Zeigefinger) in leuchtendem Gelb, Daumen in Blau und kleinem Finger in Rot. Aber mein Temperament ging glaube ich immer mit mir durch. Ich hatte keine Zeit, die Farbe von den einzelnen Fingern zu waschen. Und weil sich nicht alle Finger gleich geschickt anstellten, wenn es um das Gestalten von Figuren ging, mischten sich die Farben schnell zu Matschebraun - was mir gar nicht gefiel. So kehrte ich den Fingerfarben den Rücken. Was blieb war die grosse, weisse Papierrolle, die ich weit über den Fussboden zog. Ich legte mich auf eine Seite drauf und machte mich ans Werk. Meist mit Filzstifen. Mit Farbstiften konnte ich mich schon damals nicht anfreunden. Sie kratzen auf dem Papier. Ich mochte weder das Führungsgefühl noch den Ton, den die Stifte erzeugten. Ausserdem liebte ich die Deckkraft von Filzstiften, ihr Leuchten. Aber mein intensivstes Malerlebnis, an das ich mich tatsächlich erinnere, ist jenes mit den Lippenstiften meiner Mutter. Glücklicherweise handelte es sich um Produktproben. Sie passten wunderbar in meine Hände. Sie glitten sanft über das Papier und hinterliessen wundervolle Linien. Das Entsetzen meiner Mutter meiner Mutter als sie mein Kunstwerk und das dazugehörige Material entdeckte, würde ich gerne aus meiner Erinnerung streichen. Aber - es ist geblieben.
(PS: Das Schöne an einer Übung? Es gibt keine Fehler! Es zählt nur das Schreiben an sich)
Der Unterschied
Das Literaturschiff liegt bereits wieder eine Woche zurück. Und doch hat es mich gedanklich begleitet. Nach meinem eigenen "Vorlese-Erlebnis" habe ich die Autorin Rebekka Salm gefragt, was ihr das Vorlesen bedeute. Eine sehr offene Frage, wie sich zeigte. Ich meinte Lesungen, Anlässe, im Verlaufe derer sie ihr Buch, ihre Bücher vorstellt. Sie dachte erst einmal an die abendliche Zeit mit ihrer Tochter. Verschiedene Gefühle? Aus Sicht der Autorin ja. Einmal sehr nah, sehr intim. Einmal ein Wagnis, "weil man nichts über die Zuhörenden weiss". Mir ist Rebekka Salm im Laufe der Lesung sehr nahe gekommen. "Wie der Hase läuft" dreht sich um Lücken in der Lebensgeschichte, von denen es bei mir einige gibt. Manche von ihnen beschäftigen mich immer mal wieder. Doch schreibenderweise habe ich mich ihnen noch nie genähert. Wer weiss, was eine Lesung alles bewirkt? Vielleicht liegt der Unterschied auch beim Vorlesen in der Geschichte...