Hallo
Schön, dass Sie da sind. Meine Worte und ich freuen uns, von Ihnen gelesen zu werden. Ich bin Journalistin, Kommunikationsbeobachterin auf allen Ebenen und Literaturliebhaberin. Sie finden hier Workshopangebote und Texte, die inspirieren wollen. Aber auch kleine Sprachjuwelen, die mir begegnet sind, teile ich mit Ihnen. Lesen Sie einfach weiter…
Per Definition wichtig im neuen Jahr
Laut Wikipedia ist ein Kompliment eine wohlwollende, freundliche Äusserung. Person A hebt gegenüber Person B etwas hervor, was A besonders gefällt, also positiv aufgefallen ist. Es können sowohl Eigenschaften, wie eine geschmackvolle Kleiderwahl oder die körperliche Beschaffenheit, wie auch Leistungen sein. Zum passenden Zeitpunkt für ein Kompliment äussert sich Wikipedia nicht. Mich selbst hat ein Gespräch zu folgenden Überlegungen inspiriert.
Meistens bekommen wir Komplimente dann, wenn es uns gut geht. Ein strahlendes Lächeln, ein besonders fröhlicher Input während einer ansonsten langweiligen Sitzung. Das ist schön, darüber freut sich glaube ich jeder Mensch. Aber wirklich nötig haben wir solche Rückmeldungen in diesen Momenten nicht. Hingegen gibt es Tage, an denen ich mich selbst nicht leiden kann. Ich fühle mich unproduktiv, grau und unbedeutend. Wie könnte ein Kompliment zu diesem Zeitpunkt aussehen? Beispielsweise in einem Büro? "Ich bin froh, dass ich mich auch in schwierigen Zeiten auf dich verlassen kann." "Schön, dass du da bist." "Was hältst du von einem Kaffee?" Mir fallen keine allgemeingültigen Sätze ein. Ich weiss nur, dass es mir Sicherheit gibt, nicht perfekt sein zu müssen um eine wichtige Rolle im Leben zu spielen.
Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern viele Komplimente im neuen Jahr! Zeichen der Wertschätzung zu jeder Zeit - vor allem während der schwierigen! Auf dass Begegnungen neue Formen bekommen...
Eine Frage... ein Bällebad
Unser erstes gemeinsames Schreiben ist Jahre her. Ich habe es in lebhaft-schöner Erinnerung. Dennoch wäre ich ohne ihre Frage in diesem Jahr nicht darauf gekommen. "Machst Du wieder mal ein Schreibtreffen?" Im ersten Moment, weiss ich nicht, was ich sagen soll. Im zweiten weiss ich, die Antwort lautet: "Ja." Auf die Fragen nach einem gemeinsamen Schreiben kann ich nur "ja" sagen. Zu meinem Glück! Drei mal setzen wir uns zusammen. Von Mal zu Mal wächst die Fantasie und die Realität tritt in den Hintergrund. Untenstehend ein kleiner Eindruck...
Ich rutsche hinunter und lasse mich zwischen die Kugeln gleiten. Ich weiss zwar, dass unter mir Boden ist. Aber auch als ich mich aufsetze, spüre ich überall Kugeln. Ich lasse meine Arme durch das rotgelbblaugrüne Meer gleiten. Ich greife mit beiden Händen nach den Bällen und werfe sie in die Luft. Obwohl ich keine gute Werferin bin, fliegen sie hoch über meinen Kopf. Ich frage mich, ob auch der Himmel aus Kugeln besteht, wenn ich nur weit genug auf dem Bällemeer nach draussen schwimme. Ich habe ein bisschen Bammel ob meine Energie reicht. Aber das Schwimmen im Meer scheint hier leichter als irgendwo sonst. Keine drei Minuten später bin ich nur noch von Bällen umgeben und drehe mich auf den Rücken. Ich schaue in den Himmel - ja, er besteht tatsächlich aus Kugeln. Hier macht der Spruch von Majestix plötzlich Sinn: "Gebt acht, dass Euch der Himmel nicht auf den Kopf fällt."
Ein Passagier der besonderen Art (Novemberschreiben)
Die untenstehende Geschichte ist ihm Rahmen des Novemberschreibens entstanden. Falls jemand wissen möchte, wer Rasmus ist, einfach nachfragen:
Die Treppe mochte Rasmus nicht, so blickte er einmal nach links und nach rechts. Da - da rollte ein Gefährt geradeaus aufs Trottoir. Das war sein Eingang. Rasmus war schnell und schlüpfte gerade noch so durch die Tür. Er spazierte von Abteil zu Abteil, er hatte keine Lust, seinen Sitz zu teilen, also musste er eine Weile gehen. Die Menschen grüsste er jeweils mit einem hoheitsvollen Kopfnicken, doch nach einer längeren Unterhaltung stand ihm nicht der Sinn. Manche grüssten verblüfft zurück. Manche ignorierten ihn. Mit beidem konnte er gut leben. Erst recht als er seinen Platz gefunden hatte. Er sprang auf das dunkelblaue Polster, den Blick selbstverständlich in Fahrtrichtung und rollte sich gemütlich ein. Er wusste schliesslich nicht, wie lange er unterwegs sein würde. Sein Ziel waren sichtbare Grünflächen und zwar in der Nähe des Bahnhofes. Er wollte keine "Handvoll Leckerli Strecke", eine "Ein Keks Distanz" sollte genügen. Aber bis jetzt war nichts dergleichen in Sicht.