Im vergangenen Jahr habe ich für einen Buchstaben-Graffiti-Beitrag Franz Hohlers "Tschipo" gelesen. Und meinen Vorsatz, mich auch mit der Fortsetzung zu befassen, habe ich jetzt realisiert. Tschipo hat nämlich nicht aufgehört zu träumen und manche Geschichten, die er im Schlaf erlebt, hinterlassen nach wie vor Spuren im Alltag. Doch diesmal versuchen die Eltern nicht ihren Sohn von seiner Gabe zu befreien. Im Gespräch mit Tschako dem Piloten, den die Leserschaft ebenfalls aus dem ersten Buch kennt, beschliessen sie Tschipo wieder mal Spannendes in der Realität zu ermöglichen. Tschakos Flug in die Antarktis kommt da gerade recht. Selbstverständlich träumt Tschipo dennoch weiter. Aber die entstehenden Szenerien begeistern nicht allein durch ihr blosses Sein. Viel mehr zeigen sie Parallelen zur sogenannt realen Welt. Umweltverschmutzung, Statussymbole, Gruppenzwang ja sogar Sklaverei werden thematisiert. Wie beruhigend ist es da mitzuerleben wie Tschipo und Tschako als Heldenteam alle Probleme lösen. Und man wünscht sich als Erwachsene, dass die Phantasie niemals ihre Kraft verlöre ob im Traum oder der Realität.