Ich kannte Franka Potente aus "Lola rennt" und "Anatomie". Dass sie mittlerweile zur Autorin geworden ist, wusste ich nicht. Bei "Allmählich wird es Tag" handelt es sich um das Selbstportrait von Tim Wilkins. Der Protagonist verliert Job, Ehefrau und endgültig die Orientierung. Im Verlauf der Geschichte erfahre ich dann von gewalttätigen Momenten in Tim Wilkins Leben. Manchmal ist er Täter, manchmal Opfer. Und da fangen die Irritationen für mich an. Muss jedes Opfer zum Täter werden? Ausserdem bin ich neidisch auf Tim Wilkins. Er baut auf der Suche nach sich selbst eine Menge Mist, ohne pleite zu gehen oder ernsthaft Schaden zu nehmen. Eine solche Chance ist selten. Franka Potente schreibt mittreissend und sehr dicht. Doch das Filmende des Buches überzeugt mich nicht.